22. Februar 2010

Jack is back, Kapitel 1: Die Ankunft

Was macht der Peter, wenn er nicht schlafen kann? Er schreibt Geschichten. Eine davon ist "Jack is back". Die habe ich mir heute Nacht einfallen lassen.

Kapitel 1: Die Ankunft

Langsam fuhr das Schiff in den Londoner Hafen. Es war Ende August des Jahres 1889. Natürlich regnete es. Es regnete doch immer in London und wenn es mal nicht regnete, war Nebel.
Noch vor einen Jahr war ganz Großbritannien erschüttert über die Morde von „Jack the Ripper“. Er hatte damals dabei geholfen Jack zu fassen, ist dabei aber erfolglos geblieben, was zu schweren diplomatischen Problemen geführt hatte, die er sich bis heute nicht erklären kann.
Mittlerweile war das Schiff angekommen und er verließ das Boot, am Kai von London.
Er hasste London. Nicht nur, dass in London viele Britten lebten, nein in London gab es noch dazu Nutten, Bettler, Diebe und noch einigen anderen Abschaum, an den er erst gar nicht denken will.
Im Gegensatz zu Berlin. Berlin war die schönste Stadt des Deutschen Reiches, mit seinen Brandenburger Tor, der Humboldt-Universität, dem Schloss Bellevue und den im Moment in Bau befindlichen Reichstaggebäude, als Zeichen der Demokratie. Am schönsten aber war sein Revier: Köpenick, mit den „echten Menschen“, wie er immer zu sagen pflegte. Also Menschen die noch Menschen sind und nicht von Glanz und Glorie des Deutschen Reiches verblendet sind. Menschen, die sich einfach nur auf das Menschsein konzentrieren.
„Ah Kommissar! Schön, dass Sie mich treffen.“, rief eine relativ große, dicke Gestalt auf ihn zukommend. Ihm entging nicht, dass die Person mehr von sich hält als von ihn. Ihm entging auch nicht, dass die Person von zwei Wachen, in ihrer typischen roten Kluft, begleitet wurde. Beide machten den Eindruck als würden sie sich um die Bewachung kümmern, hielten aber den Dicken immer im Auge.
Das war der Grund, warum man ihn immer auf solche Missionen schickte. Er war - mit Abstand - der beste Ermittler seiner Zeit. Seine Fertigkeiten der Beobachtung und Schlussfolgerung nannten die Menschen erstaunlich. Die Leute von Köpenick verglichen ihn oft mit Vidocq, Abeggs oder Hälschner.
„Nun denn“, dachte sich der Kriminalist und begrüßte den Dicken, „Ich freue mich Sie kennen zu lernen. Ich nehme an, Sie sind der Abgesandte ihrer Majestät Victoria.“
Während er das sagte – in ziemlich guten Englisch – behielt er die Wachen im Auge, so wie sie ihm im Auge behielten. Er mochte Soldaten nicht, egal welcher Nation. Sicher Soldaten waren notwendig, um das Land zu erweitern und zu beschützen, aber dann sollten sie wenigsten nicht gesehen werden.
„Und sagen Sie bitte Ihren rotberockten Freunden, dass ich sie bemerkt habe und sie aufhören sollen so zu tun, als wären sie für den Hafen verantwortlich.“
Der Angesprochene lächelte und schickte die Soldaten mit einem Wink weg.
„Sie sind ein scharfer Beobachter. Es hat schon seine Gründe, warum Sie immer gerufen werden, wenn wir nicht mehr weiter wissen.“, bemerkte er und lächelte dabei verwegen.
Er hatte eine lange Reise hinter sich und keine Lust sich weiter mit dem Dicken zu unterhalten, also erwiderte er ärgerlich, „Hören Sie damit auf. Sagen Sie lieber ob ich mit meiner Vermutung richtig lag und Ihren Namen.“
„Oh entschuldigen Sie. Mein Name ist Dr. Arthur Conan Doyle. Und ja, ich bin Abgesandter ihrer Majestät ‚Königin’ Victoria. Und dürfte ich Ihren Namen erfahren?“, sagte er entschuldigend. Die Art wie er „Königin“ betonte machte den Kommissar wütend, trotzdem beherrschte er sich und antwortet gelassen, „Johannes Freiherr von Schlitzer, Kommissar von Köpenick. Eingesetzt von ‚Kaiser’ Wilhelm II. Kaiser des Deutschen Reichs von Gottes Gnaden.“
„So, genug der Höflichkeiten. Sagen Sie Mr. Doyle: Was ist vorgefallen? Was ist so wichtig, dass ich wieder nach England kommen muss?“, fragte er, während er vom Doyle begleitet, in Richtung des Buckingham Palast ging.
Der Abgesandte sagte zuerst nichts und suchte nach den richtigen Worten. Schlitzer ließ ihn die Zeit und machte sich seine eigenen Gedanken. Statt die Antwort abzuwarten, antwortete er für Doyle, „Ich nehme an, dass Jack the Ripper wieder zugeschlagen hat. Jetzt schauen Sie doch nicht so. Zum einen ist klar, dass etwas vorgefallen ist, dass nicht so häufig vorkommt. Bei einen ‚normalen’ Mord würde ich keine persönliche Einladung von Königin Victoria kriegen, die sich, mit Verlaub, ziemlich kurz gefasst hat. Weiterhin habe ich letztes Jahr Jack nicht gefasst, was bedeutet, dass ich eine zweite Chance kriege.“
Er ist es leid immer wieder erklären zu müssen, warum etwas so ist, wie es ist.
„Völlig richtig Sir. Jack the Ripper ist wieder da.“, erwiderte Doyle und zwängte sich dabei an einer Gruppe von Bettlern vorbei.

nächste Woche, "Kapitel 2: Die Königin"

PS: Dank an Sahara

Keine Kommentare: